Blog / Einsteiger-Handbuch / Nachhaltigkeit in der Print-On-Demand-Industrie
Letztes Jahr entschied ich mich dazu, meinen Kleiderschrank auszumisten. Das sollte recht leicht sein, dachte ich mir, da ich nicht sehr viele Klamotten kaufe. Am Ende benötigte ich eine Woche dafür – eine gepflegte, ordentliche Auswahl an Klamotten, die ich regelmäßig trage. Marie Kondo wäre stolz auf mich.
Am Ende blieb mir allerdings ein Haufen ungewollter Klamotten über, welcher nicht viel Freude bereitete. Ich spendete Klamotten, die man noch tragen konnte, und recycelte den Rest, aber dennoch landen die meisten Teile auf einer Mülldeponie.
Mein Haufen ist nur eine kleiner Tropfen des Ozeans an Müll, den die Modeindustrie generiert. Alles, von der Anzahl an Abfall, der produziert wird, bis hin zu erschreckenden Statistiken zeigen, was für ein Problem die Modeindustrie hat. Deutschland ist zumindest beim Textilmüll Europameister.
Als On-Demand-Dropshipper ist Printful Teil dieser Industrie. Und obwohl Produktion-auf-Anfrage den Fast-Fashion-Marken in Sachen Nachhaltigkeit voraus liegt, wollen wir hier nicht aufhören. Daher ist nachhaltige Mode – eine Bewegung, die die Modeindustrie zu ökologischeren Abläufen und sozialer Gerechtigkeit bringen möchte – auf Printfuls Agenda.
Sprechen wir darüber, wie nachhaltige Mode die Industrie ändern möchte, warum so eine Reform notwendig ist und was Printful unternimmt, um Teil dieser Bewegung zu sein.
Nachhaltige Mode ist eine wissenschaftliche und datengesteuerte Bewegung, welche sicherstellen möchte, unsere Kleidung so nachhaltig wie möglich herzustellen, zu verkaufen und zu tragen. Weiterhin zielt die Bewegung auf die Adressierung der gesellschaftlichen Probleme, welche die Arbeiter der Industrie, wie niedrige Gehälter und schlechte Arbeitsbedingungen, betreffen.
Ich finde es zufriedenstellend, dass dieser Aufruf von den Kunden selbst kommt. Die Leute sind sich den Problemen der Modeindustrie bewusst. Sie möchten die Situation verbessern und verlangen, dass Unternehmen mitziehen.
Einzelhandelsketten begreifen, dass sie auf die Anfragen der Kunden eingehen müssen. Markenhersteller müssen jedoch verstehen, dass es nicht ausreicht, einfach Marketing-Sprüche zu klopfen, um eine ökobewusste Zielgruppe zufrieden zustellen.
Beispielsweise verkündete 2019 die britische Mode Einzelhandelskette Boohoo (Englisch), dass sie aufhören, Wolle zu verwenden, um umweltfreundlicher zu sein. Diese Entscheidung wurde einige Stunden später revidiert, nachdem sie von ihren Kunden heftig kritisiert wurden, unter anderem, da Wolle eine relativ nachhaltiger Stoff ist.
Abgesehen von dem holprigen Start, hat Boohoo seither bewiesen, dass ihnen bedeutungsvolle Änderungen wichtig sind. Letztes Jahr hat die Einzelhandelskette ihre erste Kollektion, die vollständig aus recyceltem Material besteht (Englisch), veröffentlicht. Heute sind sie transparenter, was ihre Initiativen zur sozialen Verantwortung (Englisch) angeht.
Den Kunden vorzugaukeln, du seist nachhaltig, sog. Greenwashing, funktioniert nicht. Man muss nachhaltig werden, um tatsächlich Änderungen zu bewirken und nicht nur um Konsumer-Trends zu folgen (oder so zu tun).
Um zu verstehen, warum es notwendig ist, zusammen auf nachhaltige Mode zu zuarbeiten, ist es wichtig die Hauptprobleme der Modeindustrie zu kennen.
Der globale Umsatz der Modeindustrie (Englisch) soll von 481,2 Mrd. Dollar in 2018 auf 712,9 Mrd. Dollar in 2022 steigen.
Glücklicherweise war die Modeindustrie nie eifriger als jetzt, um nachhaltiger zu werden.
Das Hauptproblem ist die Verschmutzung, welche durch die Produktion und den Verkauf von Kleidung entsteht. Um das Ausmaß dieses Problems besser zu verstehen, schauen wir uns den Lebenslauf eines allzeit beliebten Artikels der Modeindustrie an: das weiße Baumwoll-T-Shirt.
Kleidung aus Baumwolle ist bequem, haltbar und atmungsaktiv. Baumwolle ist ebenfalls relativ günstig zu pflanzen und zu ernten, daher überrascht es nicht, dass Baumwolle, abgesehen von Nahrung, das weltweit weitest verbreitete Getreide ist.
Allerdings hat Baumwolle eine Schattenseite: Landwirte verwenden Pestizide, Insektizide und Dünger, welche mit dem Wasser vermischt in den Boden dringen und somit die Biodiversität des Landes beeinträchtigen und frisches Trinkwasser verringern.
Der Anbau von Baumwolle für ein T-Shirt benötigt 3,323 Liter Wasser. Das reicht für einen Menschen 3,5 Jahre als Trinkwasser. Zum Vergleich: Die gleiche Menge an Polyester benötigt nur 18 Liter Wasser.
Nachdem die Baumwolle geerntet wurde, wird sie zu einer Mühle geschickt, welche sie zu einem rauen, grauen Stoff verarbeitet. Der Stoff wird dann gebleicht, gefärbt und mit Chemikalien bearbeitet, um den gewünschten Look zu erzielen – eine Rolle mit weichem, weißen Stoff, welcher an Nähfabriken geschickt wird, um T-Shirts zu fertigen. Jeder dieser Schritte kann durch die Nutzung von Chemikalien und Wasser Umweltschäden verursachen.
Schließlich kommen die T-Shirts bei deinem Lieblingsladen an, du kaufst eines und trägst es. Doch was passiert mit den anderen Shirts auf dem Ständer? T-Shirts, die nicht verkauft werden, landen oft auf Mülldeponien und werden verbrannt, was zu noch mehr Abgasen und Verschmutzung führt.
Die Modeindustrie und ihre Kunden sind sich über diese Probleme bewusst und das Engagement, Dinge zum Besseren zu ändern, ist auf einem anhaltenden Hoch. Jeder sucht nach Lösungen, welche die Industrie umdrehen, sodass jedes Baumwoll-T-Shirt auf nachhaltige Wege in unseren Kleiderschränken endet.
Print-On-Demand (zu Deutsch: Druck auf Anfrage) Dienstleistungen sind vermutlich nur ein Schritt zu einer nachhaltigeren Modeindustrie. Schauen wir einmal, wie Printfuls Produktkatalog und Lagerbestände, Drucktechniken und Ausstattung, sowie die Art und Weise, wie wir unsere Produktionsstätten leiten, unseren Kunden hilft, nachhaltige Marken zu kreieren.
Der größte Vorteil für Print-On-Demand-Anbietern gegenüber anderen großen Modeeinzelhändlern ist, dass hierbei weniger Abfall produziert wird.
Herkömmliche Bekleidungsketten erstellen Artikel zum Verkaufen und werden in Massen hergestellt, um Kosten zu sparen. Im Gegensatz drucken wir bei Printful einen Artikel erst, wenn ein Kunde eine Bestellung dafür aufgegeben hat, und stellen nur Artikel her, welche bereits einen Bestimmungsort haben.
Aufgrund dessen können wir ein Überproduktion vermeiden, bei der unverkaufte Ware entsorgt oder verbrannt werden muss, wie es bereits andere Einzelhandelsgiganten tun (Englisch). In einer Industrie, in welcher jährlich 92 Mio. Tonnen Abfall entstehen, ist so eine Geschäftsstrategie bahnbrechend.
Abfälle bei Print-On-Demand entstehen hauptsächlich von Artikeln, welche im Druckvorgang beschädigt werden. Printfuls Schnitt für beschädigte Ware liegt hierbei innerhalb des Branchendurchschnitts.
Printful spendet zurückgesendete Artikel an lokale Wohltätigkeitsorganisationen und gibt beschädigte Kleidung an Tierheime, welche diese für eigene Zwecke verwenden können.
Die Produkte, welche wir bedrucken, und wie wir diese beziehen, ist ebenfalls ausschlaggebend. Daher sucht unser Einkauf stets nach neuen Produkten, die wir in unser Sortiment aufnehmen können. Eines unserer stetigen Ziele bei Printful ist es, unser Sortiment an organischen und umweltfreundlichen Artikeln zu erweitern.
Es dauert etwas, bis man erstklassige Produkte findet und aufnehmen kann. Wir beziehen Musterartikel von verschiedenen Anbietern und prüfen, welche am Besten sind. Nachdem unser Team einen passenden Anbieter gefunden hat, wird der Artikel im Sortiment aufgenommen. Hierzu werden Produktbilder geschossen, eine Produktseite erstellt, Follow-Up-Tests, usw.
Nachhaltige Produkte aufzunehmen setzt voraus, nachhaltige Lieferanten zu finden. Einer unserer langfristigen Zulieferer ist Bella + Canvas, ein Bekleidungshersteller, welcher seine Rücksicht auf die Umwelt in die Marke integriert. Bella + Canvas verwendet Solarenergie, beschränkt die Nutzung von Wasser und recycelt Abfallnebenprodukte, um sicherzustellen, dass die Produkte Bio-Etiketten verwenden dürfen.
Hinzu kommt, dass wir nur die Produkte kaufen, die zur Ausführung einer Bestellung benötigt werden. Lagerbestände nur dann zu füllen, wenn sie benötigt werden, geht Hand in Hand mit unserer Ansicht, dass Artikel nur dann gedruckt werden, wenn eine Bestellung aufgegeben wird.
Printful lagert nur die beliebtesten Artikelvarianten und bestellt alle anderen erst, wenn eine Bestellung eingeht.
Wir verwenden unsere Daten ständig, um unser Sortiment zu verbessern, indem wir unbeliebte Produkte und Artikel, welche oft während des Druckvorgangs beschädigt werden, herausnehmen. Auf diese Weise häufen wir keine ungenutzten Produkte, welche entsorgt werden müssen, und beugen Industrieabfälle vor.
Wir versuchen den Druckvorgang so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten. Wir investierten 27 Mio. Dollar in modernste Druckausstattungen und werden weiterhin in neueste Technologien von Firmen, welche nachhaltige Mode im Sinn haben, investieren.
Wir sind stolzer Partner von Kornit, einem Spezialisten für Drucke direkt auf Textilien. Dank deren Engagement und Bemühungen bezüglich Nachhaltigkeit, produzieren Kornit Drucker fast kein Abfallwasser und verbrauchen weniger Energie, wodurch der CO2-Fußabdruck gesenkt wird.
Direct-To-Garment (zu Deutsch: Direkt auf Textilien) Drucke sind nachhaltiger als herkömmliche Druckmethoden, wie der Siebdruck. Beim Siebdruck werden nicht nur viel Wasser und nicht biologisch abbaubare Plastisoltinte verwendet, sondern auch neigt diese Weise zu Überproduktionen. Zum Vergleich: Der Direct-To-Garment Druck ist umweltfreundlicher, da Artikel erst dann gedruckt werden, wenn sie bereits einen Käufer haben.
Wir verwenden wasserbasierte und chemikalienfreie Tinte fürs Drucken. Wir stellen sicher, dass jegliche verbleibende Tinte, gemäß den Vorschriften des Herstellers, entsorgt wird, um keine Umweltschäden zu verursachen.
Unsere Produktionsstätten in Nordamerika und Europa befinden sich in der Nähe zu unseren Kunden, d. h. wir können unsere Produkte schneller verschicken und Versandwege kürzen, wodurch weniger Luft- und Wasserverschmutzung entsteht.
Wir recyclen Papier, Karton, Plastik und Batterien, und verwenden energieeffiziente LED Beleuchtung in unseren Büros und Produktionsstätten. Wir sind stets auf der Suche nach neuen Wegen, Energie zu sparen. Zum Beispiel: Letztes Jahr zog unsere europäische Produktionsstätte in ein Gebäude der Klasse A, welches nach den neuesten Technologien, um Energieverschwendung vorzubeugen, gebaut wurde.
Zusätzlich gestalten wir unsere internen Abläufe in allen Produktionsstätten energieeffizienter. Durch die Beschränkung an Kunststoff für Sendungen mit einzeln gedruckten Direct-To-Garment Artikeln konnten wir bereits 1,400 kg Plastik einsparen. Wir freuen uns darauf, dieses Jahr neue Ziele zu erreichen. Eines davon ist die Menge an Stoffausschnitten bei Cut-&-Saw Artikeln zu verringern.
Obwohl es weitere Problem gibt, die angepackt werden müssen, wandelt sich Print-On-Demand allmählich zu einer nachhaltigeren Alternative mit weniger Abfällen gegenüber der traditionellen Massenproduktion und -verkauf. Das sind gute Nachrichten für sowohl Marken als auch Kunden.
Solltest du ein Kleinunternehmer, welcher Print-On-Demand-Dienstleister zur Ausführung seiner Bestellungen verwendet, sein, empfehle ich dir, diese POD-Vorteile deinen Kunden nahezulegen. Die freuen sich bestimmt, wenn sie erfahren, dass sie ein nachhaltiges Modegeschäftsmodell unterstützen.
Die Leute benötigen Klamotten. Mode ist eine beliebte Industrie, welche Teil unserer eigenen Identität und wirtschaftlichen Wachstums ist, trotz den Problemen bezüglich der Umwelt und der Gesellschaft. Um die Umwelt und deren Bewohner besser zu behandeln, muss die Branche jedoch etwas anziehen.
Als ein Unternehmen, welches Mode-Geschäftsunternehmer fördert, tragen wir die Verantwortung für die Auswirkungen, welche unser Unternehmen auf die Welt hat, und arbeiten daran, unseren Kunden zu helfen, nachhaltigere Marken zu erstellen. Mit Vergnügen teilen wir diese Reise mit euch!
Hinterlasse einen Kommentar, wie sich deine Lieblingsmarken an der nachhaltigen Modebewegung beteiligen, sodass wir Inspiration für unsere nächsten Schritte finden.
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Von Ilze Folkmane am 15. Apr 2020
Ilze Folkmane
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Von: Ilze Folkmane
Lesedauer: 10 Minuten 15. Apr 2020
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