Blog / Einsteiger-Handbuch / Nachhaltigkeit bei Printful: Jahresrückblick 2020
Eine Umfrage unter Printful-Kunden ergab, dass für 83 %, Nachhaltigkeit ein Muss für eure Marke ist. Wir hören auf euch – Nachhaltigkeit ist wichtig für euch, für unser Team und natürlich auch für den Planeten. Wir streben danach, das umweltbewusste Unternehmen zu sein, das unsere Kunden von uns erwarten, und wir unternehmen realistische Schritte, um dieses Ziel zu erreichen.
2020 war ein hektisches Jahr, aber wir haben trotzdem Wege gefunden, zu wachsen und nachhaltiger zu arbeiten. Lies weiter, um zu erfahren, wie wir unsere Produktion verbessern, und mehr umweltfreundliche Produkte in den Printful-Produktkatalog aufnehmen.
Wusstest du, dass 60 % aller neu gekauften Klamotten nach einem Jahr weggeschmissen werden? Das ist eine Menge Müll. Aufgrund dieser Überproduktion landet jedes fünfte Kleidungsstück auf einer Mülldeponie, ohne auch nur einmal getragen worden zu sein. Ich bin nicht unschuldig in dieser Hinsicht; sorry an den Pullover, den ich einmal getragen und ein paar Monate später entsorgt habe.
Es gibt keine magische Lösung, um jedes Nachhaltigkeitsproblem in der Modeproduktion zu lösen, aber das bedeutet nicht, dass die Branche nichts dagegen unternehmen sollte. Bei Printful bemühen wir uns, einen positiven Unterschied zu erzielen, und wir unternehmen kleine, aber sinnvolle Schritte in Richtung Nachhaltigkeit. Wir wollen nichts versprechen, das wir nicht halten können: Wir möchten realistisch sein und Entscheidungen treffen, die auf Daten und Forschung basieren.
Das hat das Printful-Team im letzten Jahr gemacht:
Laut dem Duden bedeutet umweltfreundlich, dass es die natürliche Umwelt nicht [übermäßig] beeinträchtigt. Das ist eine weitreichende Definition, insbesondere wenn alles, was wir tun, einen ökologischen Fußabdruck hinterlässt. Wenn es um Mode geht, kann dieser Begriff auf vielfältige Weise verstanden werden: Das Produkt ist aus Bio-Baumwolle, nachhaltig beschafften oder recycelten Materialien hergestellt und so weiter.
Da die Definition so umfangreich ist, definiert jedes Unternehmen „umweltfreundlich“ nach seinem eigenen besten (oder nicht so besten) Ermessen. Ohne eine richtige Definition ist es für Käufer leicht, verwirrt zu werden, und für Marken, diese Verwirrung auszunutzen.
Auch wenn es hervorragend wäre, 100 % umweltfreundliche Materialien für alle Produkte zu haben, ist das derzeit aus zwei Gründen nicht realistisch.
Zunächst können wir nur mit dem arbeiten, was unsere Lieferanten anbieten. Die meisten umweltfreundlichen angebotenen Kleidungsstücke, liegen bei 30 %. Einige Hersteller vermarkten ihre Produkte als umweltfreundlich, auch wenn sie nur zu 5 % aus nachhaltigen Materialien bestehen. Das muss jedes Unternehmen selbst entscheiden, aber wir fanden 5 % ist zu niedrig, um unsere Produkte als umweltfreundlich zu bezeichnen.
Wir haben uns entschieden, die größte, aber realistische Zahl für unseren Schwellenwert anzustreben, daher die 30 %. Sobald Produkte mit mehr ökologischer Zusammensetzung verfügbar sind, werden wir unsere Definition überdenken und hoffentlich eines Tages 100 % erreichen können.
Zweitens können nicht alle Produkte aus umweltfreundlichen Materialien hergestellt werden. Zum Beispiel wird Sportbekleidung in der Regel aus synthetischen Materialien hergestellt, die einzigartige Eigenschaften wie Dehnbarkeit bieten, was sie für den Träger bequemer macht, und einige Athleisure-Stoffe sind schnell trocknend. Polyester ist oft strapazierfähiger als Baumwolle, daher sind wir der Meinung, dass es nicht ganz aus dem Sortiment genommen werden sollte. Es ist jedoch unsere Aufgabe, nach Möglichkeiten zu suchen, die Umwelt weniger zu belasten, wie z. B. mit recyceltem Polyester.
Jetzt, da wir wissen, was umweltfreundlich für uns bedeutet, können wir unsere Produktstrategie gestalten, unsere umweltfreundliche Produktkollektion ausbauen und danach streben, eine Schwelle von über 30 % zu erreichen.
2020 nahmen wir 49 neue Produkte in unseren Katalog auf; 10 davon sind Teil unserer umweltfreundlichen Produktkollektion. Unsere neusten Zugänge sind das T-Shirt aus Bio-Baumwolle, der Bio-Hoodie, die Gerippte Mütze aus Bio-Baumwolle sowie die Gesprenkelte iPhone-Hülle. Der Hoodie und die Beanie sowie das recyclete T-Shirt, das wir letztes Jahr auf den Markt gebracht haben, gehören bereits zu unseren beliebtesten Produkten.
Die Einführung neuer Produkte in unseren Katalog benötigt Zeit: von einigen Wochen bis zu mehreren Monaten. Wir wählen nicht einfach die trendigsten Produkte aus, die es gibt. Ein neues Produkt hinzuzufügen bedeutet, Recherche, Produkttests und zu prüfen, wo es erhältlich ist. Außerdem muss unser Team neue Produktionstechniken erforschen oder die bestehenden anpassen. Wenn es sich um ein komplett neues Produkt handelt, bitten wir unsere Teamkollegen, die Produkte selbst zu testen, um sicherzustellen, dass das Produkt unseren Qualitätsstandards gerecht wird.
Hast du jemals ein Produkt gesehen, das behauptet, umweltfreundlich, nachhaltig oder biologisch zu sein, aber kein Gütesiegel eines Dritten hat? Oder vielleicht hat es ein Zertifizierungslogo, das nicht so aussieht, dass es legitim wäre. Ich habe ziemlich viele Produkte gesehen, die mit Öko oder ähnlichen Aussagen gekennzeichnet waren, die mich misstrauisch gemacht haben; und wie sich herausstellt, ist das Anbringen von selbstgemachten Siegeln, die autoritativ aussehen, eine gängige Greenwashing-Praxis.
Wir möchten, dass du weißt, welche unserer Produkte zertifiziert sind. Deshalb haben wir die uns zur Verfügung stehenden Zertifikate für nachhaltige Produkte – wie GOTS (Englisch) und OEKO-TEX – zu allen Produkten hinzugefügt, die sie haben. Wir sammeln diese Informationen von unseren Lieferanten und geben sie an unsere Kunden weiter, damit diese sie in ihren Produktbeschreibungen, auf ihrer Website, in den sozialen Medien und in anderen Markenmaterialien verwenden können. Je mehr Informationen unsere Kunden haben, desto transparenter können sie gegenüber ihren Kunden sein.
2020 haben wir das Printful Green Team gegründet: 10 Kollegen aus allen unseren Standorten, die nachhaltige Verfahren und Lösungen untersuchen, die wir zur Abfallreduzierung einsetzen können, und generell neue Wege erkunden, wie wir grüner werden können.
Eine der Möglichkeiten, wie unser Green Team die Nachhaltigkeit bei Printful verbessern kann, ist das Recycling. Deshalb vereinfachen sie unser internes Recyclingsystem und informieren die gesamte Printful-Familie (wir sind jetzt über 1.400!) über die besten Recyclingpraktiken.
Ende 2020 hat das Green Team eine Recycling-Schulung für 30 % der Printful-Mitarbeiter durchgeführt, und der Rest unseres Teams wird sie im Laufe des Jahres 2021 erhalten. Da wir möchten, dass Nachhaltigkeit ein Teil der Printful-Kultur wird, haben wir das Recycling-Training auch in unseren Ausbildungs-Prozess aufgenommen.
Allover-Produkte sind bei Printful-Kunden sehr beliebt. Aber wie werden sie hergestellt? (Video auf Englisch) Stell dir eine Stoffrolle vor. Nun lege eine imaginäre T-Shirt-Silhouette darauf. Und noch eine, denn T-Shirts brauchen (normalerweise) zwei Teile. Bedrucke sie. Nun schneide die Entwürfe aus und nähe sie zusammen. So entstehen Allover-Produkte bei Printful. Gut, dass du das nicht selbst machen musst, oder?
Früher wurden 42 % unserer Stoffe übrig gelassen und weggeworfen. Letztes Jahr haben wir diesen Anteil auf 35 % reduziert, und unser Team sucht nach Möglichkeiten, diese Zahl noch weiter zu senken.
Um ein Bild davon zu malen, wie viel 7 % sind: Wir wickeln täglich etwa 125 Kapuzenpullis mit Allover-Druck ab. Durch die Optimierung der Layouts haben wir jeden Tag mehr als 8 zukünftige Kapuzenpullis davor bewahrt, in den Abfall zu gelangen. Das sind 2.920 Kapuzenpullis pro Jahr – genug, um die gesamte Bevölkerung der Falklandinseln einzukleiden!
Eine umweltfreundlichere Verpackung ist für unsere Kunden wichtig. Jedoch ist es eines der schwierigsten Dinge, die zu tun sind. Plastikmaterialien – wie Versandtaschen und zusätzliche Plastikverpackungen – sind gut geeignet, um Produkte sicher und unversehrt zu transportieren. Wir arbeiten jedoch daran, Wege zu finden, unseren Kunststoffverbrauch zu reduzieren.
Früher haben wir alle unsere DTG-Aufträge in eine zusätzliche Plastiktüte eingepackt. Das ist praktisch für Sendungen mit mehreren Produkten, da die zusätzliche Tüte verhindert, dass die Artikel aneinander reiben und dadurch möglicherweise die Druckqualität beeinträchtigt wird. Wir haben jedoch festgestellt, dass dieses Problem bei Einzelprodukten nicht auftritt, da sich nur ein Produkt in der Tüte befindet. Daher verwenden wir jetzt nur noch einen Poly-Mailer-Beutel zum Verpacken.
Für Poster verwenden wir nun dreieckige Boxen, um Röhren mit Plastik-Endkappen zu ersetzen.
An einigen Printful-Standorten experimentieren wir auch mit der Verwendung von Kartonverpackungen für Handyhüllen, stellen von Plastik- auf Papierklebeband zur Sicherung unserer Kartons um und erforschen umweltfreundliche Optionen zum Ausfüllen von Hohlräumen bei Kartonsendungen, um unsere Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu verbessern.
In den kommenden Jahren werden wir weiter nach Möglichkeiten suchen, unsere Verpackungen zu verbessern und den Plastikverbrauch noch weiter zu reduzieren.
Bei der Herstellung von Mode entstehen Stoffabfälle. Deshalb waren wir auf der Suche nach einer Lösung, um unseren Stoffresten und beschädigten oder zurückgegebenen Produkten ein zweites Leben zu geben, oder zumindest eine Chance, nicht auf einer Mülldeponie zu landen.
Im Jahr 2020 haben wir weiterhin einen Teil der zurückgegebenen oder beschädigten Artikel an lokale Wohltätigkeitsorganisationen wie Goodwill, den American Kidney Fund und das Rote Kreuz gespendet. Außerdem haben wir eine Lösung für das Recycling der in unseren Werken in Mexiko und Charlotte anfallenden Stoffreste gefunden.
Unsere beiden wichtigsten Partner in der Abfallwirtschaft sind Geocycle und Martex Fiber.
Geocycle stellt aus Stoffabfällen Zement her. Ja, richtig, Zement. Laut Geocycle haben sie ein einzigartiges industrielles Verfahren namens Co-Processing. Sie verbrennen das Material und nutzen die Wärme, um Maschinen anzutreiben, die Zement herstellen. Obwohl bei der Verbrennung Gas entsteht, sammelt Geocycle es, um sicherzustellen, dass es nicht in der Luft landet, die wir einatmen.
Martex Fiber arbeitet mit zahlreichen Unternehmen zusammen und recycelt jedes Jahr über 160 Millionen Pfund Abfall. Sie verwandeln Textilien in wiederverwendbare Fasermaterialien, wie z. B. grüne Heimtextilien, Füllprodukte und grüne Baumaterialien.
Jeder Artikel, der produziert wird – ob in der Mode- oder in einer anderen Branche – erzeugt irgendeine Art von Abfall, und wir sind sehr froh, dass wir diese Abfallentsorgungsoptionen für ein scheinbar unlösbares Problem gefunden haben.
Unser nächster Schwerpunkt ist die Suche nach zuverlässigen Recyclingpartnern für den Rest unserer Anlagen.
Es gibt viele Prozesse, die Abfall erzeugen und zum CO2-Fußabdruck von Bekleidungsunternehmen beitragen, wie z. B. Versand und Druck. All diese Prozesse sind notwendig, damit wir unseren Kunden Qualitätsprodukte und -dienstleistungen anbieten können. Dennoch gibt es immer etwas, das getan werden kann und muss, um ihre Umweltauswirkungen zu reduzieren.
Während selbst die kleinste Veränderung eine Auswirkung haben kann, streben wir danach, das Gesamtbild unserer Produktionsprozesse zu verändern. Um das zu erreichen, müssen wir die Zahlen in den Griff bekommen. Ende 2020 haben wir damit begonnen, unseren CO2-Fußabdruck sowie den Gesamtabfall (nicht nur Stoffreste) in allen Printful-Standorten und Büros zu berechnen.
Unsere Berechnung des CO2-Fußabdrucks erfolgt mit der weit verbreiteten Carbon-Inventory-Methode und basiert auf der Produktreise: von der Sekunde, in der das Produkt bei Printful ankommt, bis zu dem Moment, in dem es den Endkunden erreicht. Das ist eine ganze Menge Mathematik, aber genaue Zahlen zu erhalten ist notwendig für viele relevante, große Schritte, die in Richtung einer nachhaltigen Produktion folgen.
Wir werden weiterhin transparent mit unseren Kunden sein und über unsere Fortschritte kommunizieren.
Es ist ein langer Weg, um umweltfreundlicher zu werden, aber wir glauben fest daran, dass jeder Schritt – egal wie groß oder klein – ein wichtiger ist. Wir setzen uns realistische und greifbare Ziele und schauen nach vorne, um neue Wege zur Verbesserung zu finden. Wenn du Ideen hast, wie wir noch besser werden können, hinterlasse uns unten einen Kommentar.
Es gibt noch viel zu tun und viele Fehler, aus denen wir lernen müssen, aber wir werden Schritt für Schritt besser. Wir wissen, dass Nachhaltigkeit wichtig ist, und es ist ermutigend zu sehen, dass unsere Kunden Leidenschaft für eine grünere Zukunft zeigen. Unser Weg zur Nachhaltigkeit ist lang, aber wir sind froh, dass wir ihn gegangen sind. Und wir sind froh, dass du uns auf diesem Weg begleitest.
Um mehr über unsere Nachhaltigkeitspraktiken zu erfahren, besuche unsere Seite über Nachhaltigkeit und Verantwortung.
Vinsenta Sleitere
Vinsenta is a Marketing Project Manager at Printful. She has a degree in Translation & Interpreting, as well as an MBA. Her passions include storytelling, business administration, and self-development.
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