Blog / Einsteiger-Handbuch / Nachhaltige Modemarke starten – Ultimativer Guide
Es ist kein Geheimnis, dass die Modeindustrie eine der umweltschädlichsten Branchen der Welt ist und einen großen Beitrag zum Klimawandel leistet. Schätzungen zufolge verursacht sie 8 – 10 % der jährlichen globalen Kohlenstoffemissionen und ist der Grund für 20 % der industriellen Wasserverschmutzung durch Färbung und Aufbereitung von Textilien.
Die gute Nachricht ist, dass nachhaltige Mode viele dieser Umweltprobleme aktiv angeht und sogar dazu beitragen kann, das Gleichgewicht zwischen Mensch und Planet wiederherzustellen.
Egal, ob du ein Unternehmer bist, der ein nachhaltiges Modelabel gründen möchte, oder ein Designer, der verantwortlicher handeln möchte, dieser Artikel liefert dir alle notwendigen Informationen darüber, wie du eine nachhaltige Modemarke aufbauen kannst.
Nachhaltige Mode ist eine wissenschaftliche, datengetriebene Bewegung, die darauf abzielt, dass unsere Kleidung auf möglichst nachhaltige Weise hergestellt, verkauft und genutzt wird. Die Bewegung strebt eine Modeindustrie an, die auf Gleichberechtigung, sozialer Gerechtigkeit, Tierschutz und ökologischer Integrität aufbaut.
Hier sind einige der wichtigsten Unterkategorien der nachhaltigen Mode:
Fast Fashion ist eine kapital- und arbeitsintensive Industrie. Sie trocknet Wasserquellen aus, verschmutzt Flüsse und Bäche und verursacht jedes Jahr eine große Menge an Abfall. Wenn sich nichts ändert, könnte die Modeindustrie bis 2050 für 26 % der gesamten Kohlenstoffemissionen verantwortlich sein.
Bei nachhaltiger Mode hingegen liegt der Schwerpunkt auf der Einsparung natürlicher Ressourcen und der Reduzierung von Umweltverschmutzung und Abfall.
In den letzten Jahren hat die Nachfrage nach nachhaltiger Mode auch direkt bei den Verbrauchern zugenommen.
Nachhaltigkeit ist in Deutschland ein wichtiges Kaufkriterium. Für 58 % der Befragten, ist es ausschlaggebend für eine Kaufentscheidung.
Wenn du also darüber nachdenkst, dein eigenes nachhaltiges Unternehmen und deine eigene Marke zu gründen, hast du den richtigen Zeitpunkt gewählt.
Nachhaltigkeit ist in der Modewelt ein weit gefasster Begriff, mit dem sich Stoffe, Produkte und Herstellungsverfahren charakterisieren lassen. Wenn du darüber nachdenkst, deine eigene nachhaltige Marke zu gründen, solltest du zunächst definieren, was „Nachhaltigkeit“ für dich bedeutet.
Wenn du dir diese Fragen stellst, kannst du eingrenzen, was dir wichtig ist und wie du deine Marke hervorheben kannst.
Denke daran, dass alles mit Fakten und Zertifizierungen untermauert werden sollte. Zu viele vage Angaben können zu Greenwashing führen, einer Form des Marketings, die einen irreführenden Eindruck vermittelt. Greenwashing wird genutzt, um die Produkte eines Unternehmens umweltfreundlicher zu präsentieren, als sie tatsächlich sind.
Transparenz ist das A und O, wenn es um Nachhaltigkeit geht. Bleib also ehrlich, wenn es um deine Absichten geht.
Wenn du noch nicht weißt, was du verkaufen willst, kann die Suche nach neuen Produktideen überwältigend sein.
Zum Glück haben wir eine Liste der beliebtesten Produkte für den Verkauf im Jahr 2022 zusammengestellt, in der du dich über die neuesten Trends informieren und erfahren kannst, wonach die Menschen aktuell suchen. Wenn du zum Beispiel in einer sehr beliebten Bekleidungskategorie, wie zum Beispiel Sportbekleidung, verkaufen möchtest, könntest du Leggings aus recyceltem Polyester oder T-Shirts aus Bio-Baumwolle gestalten und vermarkten.
Eine weitere Inspirationsquelle ist Google Trends. Auf dieser Website kannst du herausfinden, wonach Verbraucher in einer bestimmten Region und in einem bestimmten Zeitraum suchen. Dort kannst du den Umfang der Suchanfragen sowie die Entwicklung bestimmter Trends verfolgen.
Denke immer daran, die Nachfrage und die Lücken, die du füllen könntest, zu berücksichtigen. Wonach wird gesucht und was fehlt auf dem Markt? Wenn du innovative Produkte oder Designs anbietest, die es noch nicht gibt, kannst du dich von anderen nachhaltigen Marken abheben.
Je nach Modelinie, die du entwerfen und herstellen willst, musst du dich mit verschiedenen Aspekten befassen und dich über diese informieren.
Deine Materialien bilden die Grundlage für die Produkte, die du verkaufst, und sollten ebenfalls die Werte deiner Marke repräsentieren. Es gibt viele Arten von nachhaltigen Stoffen, die du für die Produktion deiner Kleidung verwenden kannst. Es gibt andere beliebte Optionen wie Bio-Baumwolle oder recyceltes Polyester und neuere umweltfreundliche Alternativen wie Tencel™ oder EcoVero™.
Wenn du deine eigene exklusive Modelinie kreieren möchtest, musst du verschiedene Produktionsunternehmen suchen, die deine Produkte von Grund auf herstellen können. Du kannst natürlich auch lediglich die Stoffe aussuchen und sie letztendlich selbst zusammennähen.
Einige der beliebtesten Beschaffungsplattformen sind Sewport und Sqetch. Dort kannst du aus über 1000 verschiedenen Hersteller wählen, die deine nachhaltigen Materialien in T-Shirts, Hoodies und andere Kleidungsstücke verwandeln können. Wenn du es etwas kleiner und lokaler magst, gibt es Anbieter wie Good Garment Collective, bei denen du von A – Z während der Produktion involviert bist.
Wenn du mit verschiedenen Herstellern zusammenarbeitest, solltest du immer die Zertifizierungssiegel überprüfen.
Einige Nachhaltigkeitssiegel werden nur zu dem Zweck geschaffen, aus umweltfreundlichen Trends Kapital zu schlagen, daher ist es wichtig, sich zu vergewissern, dass sie gültig sind.
Im Folgenden findest du eine Liste der beliebtesten und angesehensten Zertifizierungen, auf die du bei der Suche nach deinem zukünftigen Hersteller achten solltest:
Die Herstellung deiner eigenen Kleidungsstücke gibt dir zwar mehr Kontrolle über das Endprodukt, aber der Prozess selbst kann zeitaufwändig und teuer sein.
Wenn du dich für ein Print-on-Demand (POD)-Geschäftsmodell entscheidest, kannst du Produkte von Drittanbietern in deinem Geschäft verkaufen, ohne Lagerbestände zu führen. Das Besondere an POD-Unternehmen ist, dass sie auch Designs auf die Produkte drucken können und insgesamt weniger Abfall verursachen, da ein Produkt erst nach einer Bestellung bedruckt wird.
Bei Printful kannst du aus mehr als 50 nachhaltigen Kleidungsartikeln aus biologischen oder recycelten Materialien wählen. Bringe einfach deine Designs an, füge das Produkt zu deinem Store hinzu und wir drucken, verpacken und versenden das Produkt für dich an deine Kunden.
Egal, ob du dich für einen Print-on-Demand-Service, einen umweltfreundlichen Hersteller oder eine andere Methode der Produktbeschaffung entscheidest, jedes Geschäftsmodell hat seine Vor- und Nachteile. Vergleiche sie gründlich und wähle das Modell, das am besten zu dir passt.
Nachdem du dich über Materialien, Lieferanten und Geschäftsmodelle informiert hast, ist es an der Zeit, an deinen Designideen zu arbeiten.
Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Du kannst professionelle Softwareprogramme verwenden, einen Designer beauftragen oder einsteigerfreundliche Tools wie das Design-Tool von Printful ausprobieren.
Hast du Grafikdesign-Kenntnisse? Adobe Illustrator® ist einer der besten Editoren für die Designentwicklung und kann professionell aussehende Grafiken und Logos liefern. Falls das für dich Neuland ist oder du kein monatliches Abo für eine Bildbearbeitungssoftware zahlen willst, kannst du bei unserem Video zu kostenlosen Alternativen vorbeischauen.
Wenn Designen nicht zu deinen Stärken gehört, kannst du auch jemanden beauftragen, der deine Grafiken für dich erstellt. Es gibt mehrere Online-Plattformen wie Fiverr, auf denen du freiberufliche Designer finden kannst, die ihre Dienste zu unterschiedlichen Preisen anbieten.
Bei Printful kannst du aus unseren umweltfreundlichen Produkten wählen und sie mit unserem Design-Tool selbst gestalten. Dort findest du Text- und Design-Funktionen sowie über 50 Clipart-Kategorien und fast 3000 individuelle Designs, die du kostenlos verwenden kannst.
Das Design-Tool ist praktisch, weil du keine unnötigen Dateien herunterladen oder konvertieren musst – du hast bereits alles, was du brauchst. Wenn du mit der Erstellung deiner Designs fertig bist, musst du nur noch dein ausgewähltes Produkt zu deinem Shop hinzufügen – und schon hast du es geschafft! Wenn eine Bestellung aufgegeben wird, versendet Printful das Produkt für dich an deine Kunden.
Einer der zeitaufwändigsten, aber auch aufregendsten Schritte bei der Gründung deiner nachhaltigen Modemarke ist die Suche nach dem perfekten Markennamen.
Dein Markenname spielt eine große Rolle für den Marketingerfolg deiner Marke. Der Name einer Marke kann Kunden anziehen, verdeutlichen, wofür dein Unternehmen steht und was du potenziellen Kunden bieten kannst.
Tipp: Schau bei unserem Leitfaden zum Thema, wie du deinen Markennamen finden kannst, vorbei!
Eine fesselnde „Brand Story” bzw. Markengeschichte schafft Vertrauen, erhöht die Kundentreue und regt zum Engagement an. Ähnlich wie beim ersten Schritt, bei dem du definieren musstest, was Nachhaltigkeit für dich bedeutet, musst du nun deine Markenidentität definieren. Gute Einstiegsfragen sind:
Anhand deiner Antworten kannst du ein Statement verfassen, das die Werte, die Vision und die Mission deiner Marke repräsentiert. Hier solltest du auch recherchieren und schauen, wie andere große Marken, sei es Bekleidung oder Nicht-Bekleidung, ihre Firmengeschichte und ihr Werte-Statement verfasst haben.
Der letzte Schritt, um eine nachhaltige Modemarke zu gründen, besteht darin, alle Teile zusammenzufügen und deinen Shop zu erstellen.
Mach dir keine Sorgen, falls du noch nie einen Online-Shop eingerichtet hast. Mit all den automatisierten Tools und Informationen, die du im Internet finden kannst, ist dies auch ohne Vorkenntnisse möglich.
Im Folgenden findest du eine Liste der renommiertesten E-Commerce-Plattformen, die du für den Start deines Online-Geschäfts nutzen kannst:
BigCommerce | flexibel und skalierbar |
Shopify | schnell ladend und einfach zu bedienen |
Wix | viele kostenlose Design-Themes |
Shift4Shop | großartige Business-Management-Tools |
WooCommerce | beste Plattform für SEO |
Squarespace | einfach einzurichten und mit tollen Designvorlagen |
Webflow | großartig für Design und Anpassung |
Zu jeder dieser Plattformen gibt es eine Anleitung, wie du alles einrichten und mit deinem Geschäft beginnen kannst.
Wie du deine E-Commerce-Plattform mit Printful verbinden kannst, erfährst du in unserem Blog-Artikel zum Thema.
Es liegt auf der Hand, dass die Eröffnung eines physischen Geschäfts anders abläuft als die eines Online-Shops. Du musst Dinge wie Standort, Miete, Inventar usw. berücksichtigen. Viele kleinere Marken versuchen sich zunächst an „Pop-Up-Stores” oder arbeiten in Kooperation mit sogenannten „Concept Stores”, in denen verschiedene Marken und Designer ihre Waren ausstellen können. Beide Optionen sind übrigens als Konzept nachhaltiger als ein eigenes, stationäres Geschäft zu eröffnen.
Du hast also deine Produkte ausgewählt, eine Brand Story verfasst und einen Shop eröffnet… was nun?
Du könntest das beste Produkt auf den Markt bringen, aber wenn niemand von dir weiß, war die ganze Mühe, eine nachhaltige Modelinie zu schaffen, umsonst. Die Vermarktung deiner Marke ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum Erfolg und sorgt dafür, dass deine Marke gesehen wird.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, für deine Produkte zu werben. Welche Methoden du wählst, hängt von deiner Gesamtstrategie, dem gewünschten Ergebnis und dem Zielmarkt ab.
Es gibt Website-Marketing, das sich auf gute SEO-Werte konzentriert, Email-Marketing, bei dem es um die Erstellung verlockender Inhalte geht, und Social-Media-Marketing, das derzeit eine der beliebtesten und erfolgreichsten Marketingtaktiken ist.
Es ist wichtig, daran zu denken, dass an deine Produkte höhere Anforderungen gestellt werden als an nicht-umweltfreundliche-Produkte. Sie werden nicht nur nach ihrer Ästhetik und Qualität beurteilt, sondern auch danach, wie nachhaltig sie sind. Sei also ehrlich, was die Bemühungen deiner Marke angeht, und denke daran, dass Transparenz das A und O ist.
Tappe nicht in die Greenwashing-Falle und versprich nicht alles für jeden. Zeige stattdessen genau auf, was deine Marke bietet und wie sie das Versprechen hält. Wenn du zum Beispiel deine umweltfreundlichen Produkte als biologisch oder recycelt vermarktest, solltest du deinen Kunden auch Zertifikate oder Etiketten präsentieren, die diese Eigenschaften belegen.
Der beste Weg, um zu lernen, wie du deine eigene nachhaltige Modemarke vermarkten kannst, ist, von anderen nachhaltigen Marken zu lernen. Schaue dir deren Websites, Social-Media, Bilder und Texte an, um zu sehen, ob dir etwas ins Auge fällt, das du als Inspiration für dein eigenes Unternehmen nutzen kannst.
Hier sind einige coole und nachhaltige Modemarken, von denen du dich inspirieren lassen kannst:
Petite Lucette
Petite Lucette ist ein nachhaltiges Modelabel, das elegante Kleidungsstücke aus Bio-Fasern anbietet. Die Marke nimmt auch die soziale Verantwortung ernst und unterhält enge Beziehungen zu ihren Herstellern in Portugal.
Armed Angels
Armed Angels ist ein alter Hase im Bereich Nachhaltigkeit. Die Marke ist ein Vorreiter in Sachen Recycling, Stoffrest-Vermeidung und Slow Fashion. Ein großer Teil ihres Marketings läuft über Influencer, die ebenfalls für ihr Engagement für die Umwelt bekannt sind.
Die Bekleidungsindustrie, wie wir sie kennen, befindet sich im Wandel und nachhaltige Mode ist nicht mehr die Zukunft, sondern die Gegenwart.
Wir hoffen, dass du in diesem Artikel alle notwendigen Informationen erhalten hast, um dein eigenes Unternehmen für nachhaltige Mode zu gründen. Lasse uns in den Kommentaren wissen, ob du inspiriert wurdest, eine umweltfreundliche Bekleidungslinie zu gründen und von diesem wichtigen, sozial-bewussten Trend zu profitieren.
Viel Glück auf deinem Weg!
Dahna Dahlke
Dahna ist Content Marketing Specialist bei Printful. Sie kommt aus dem Kunst- und Kulturbereich mit einer Vorliebe für Marketing, Social Media und kreatives Schreiben.
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